Geschichte

Um 1890 kamen einige sangesfreudige Männer, unter ihnen Hans Gerhardinger, Ludwig Ankershoffen, Nikolaus Bernrieder und der Arzt Dr. Besold zusammen, um unter dem Lehrer Anton Ettmayr mehrstimmig zu singen.

Diesen schlossen sich weitere Sänger an, wodurch rasch die Voraussetzungen für die Gründung eines Gesangvereines gegeben waren.

Zur Gründung heißt es:

„In Anbetracht der vielen musikalischen Kräfte sowohl als auch der verhältnismäßig vielen Musikfreunde dahier, fand nach dem Tode des am 8. Oktober 1899 verstorbenen Lehrers Anton Ettmayr, der auf den hiesigen Posten bestätigte Lehrer Franz Krämer, hier seit 29. November 1899, sich veranlasst, die Gründung eines Männergesangvereines zu unternehmen. Durch mehrheitliche Zusage seitens der Sänger ward es möglich, am 6. März 1900 einen Gesangsverein zu konstituieren.“

Der Name:

Bei der Gründungsversammlung am 9. März 1900, an der 14 aktive Mitglieder teilnahmen, wurden die Ausschussmitglieder gewählt, die Statuten des Vereins festgesetzt, dem Gesangverein den Namen

Liederkranz Eintrachtshausen“ 

gegeben und die Lyra mit dem weißroten Band als Sängerzeichen gewählt. Die Existenz des Vereins wurde dem königlichen Bezirksamt München und dem Bayerischen Sängerbund angezeigt.

Der heute etwas merkwürdig klingende Name „Eintrachtshausen“ geht auf das Spieldorf Eintrachtshausen zurück, das Graf Clemens von Toerring 1822 in dem Park seines Schlosses für sich und seine Familie mit fünf kleinen Häusern erbauen ließ.

Männerchor Seefeld Geschichte Spieldorf

Spieldorf Eintrachtshausen

Graf Clemens, schon seit 1785 Administrator der väterlichen Güter und seit 1808 unbeschränkter Eigentümer derselben, trug viel zur Verschönerung des Schlosses Seefeld bei. Besonders durch die Verbesserung und Neuanlage des Englischen Gartens und des Bachgartens.

Das Dörfchen Eintrachtshausen ist verfallen, doch der Name lebte in unserem Vereinsnamen fort.

Hören wir den damaligen Chronisten:

„Über die Entstehung des stillen Walddörfchens, dem unser Verein seinen Namen verdankt, wurde in dieser Chronik noch wenig erwähnt, weshalb das Versäumte zur Vervollständigung der Geschichte unseres Liederkranzes nachgetragen und hierbei auch der Geschichte des Schlosses Seefeld von „Herrn Töpfer“ entnommen wurde.

Der „Bachgarten“ ist ein gar freundlicher Park mit Hügel und Wald, nur von einem Forellenbach durchschnitten, der, Weiher und Wasserfälle bildend, bald durch sonnige Wiesen, bald im Schatten luftiger Bäume oder am Abhange eines Berges dahineilt.

Am meisten überrascht einen ein auf der Höhe erbautes, von Bäumen und Sträuchern verdecktes Dörfchen mit seinem Herrenhaus, Kapelle, Brunnen, Jägerhaus usw.  „Eintrachtshausen“ wird es genannt, und zeigt noch vollständig die Einrichtung der Zimmer, die es hatte, als sein Erbauer, Graf Clemens von Toerring, es alljährlich mit seiner Familie im Hochsommer bewohnte.“

Der Chor hat alle Stürme der Zeit, zwei Weltkriege und auch die Vielfalt der modernen Medienlandschaft überlebt, wenn es auch in heutiger Zeit schwierig ist, geeignete Nachwuchssänger zu gewinnen. Dennoch hat sich der Chor während der letzten 10 Jahre durch neue Sänger stabil halten können und ist heute quasi runderneuert.  Die ersten Schritte hat schon 1994 die damalige Chorleiterin Brigitte Scheidegger-Heigenhuber übernommen, die Tochter des langjährigen Chorleiters und Dorflehrers Hans Scheidegger. Sie brachte neuen Schwung und neues Liedgut in den Chor. Gefolgt wurde sie von Kristin Scheffels († 2013) und ihrer Tochter Johanna Dömel, die unseren Chor durch ihre anspruchsvolle Probenarbeit immer wieder zu Höchstleistungen bringt. Mit heute ca. 25 aktiven Sängern steht der Chor vergleichsweise gut da.

Dennoch ist es unsere Passion, dass dieses selten geworde Musikgenre nicht ausstirbt und deshalb haben wir inzwischen die Hechendorfer Sänger integriert und seit Anfang 2023 mit den Steinebacher Sängern eine Chorgemeinschaft gebildet. Mit diesem nunmehr vergrößertem Ensemble haben wir alle große Freude und das gemeinsame Singen macht mehr Spaß, denn je!